Schüler sorgen für neue Komfortzonen
von NGW-Redaktion/mk

Paula Burmeister und Felix Holland-Moritz sind mit Begeisterungbei der Sache. Tischlermeister Frank Ratje steht jederzeit mit Rat und Tat zur Seite, muss aber nur selten eingreifen. WZ-Foto: Gabriel-Jürgens



NGW bekommt Tische und Bänke Marke Eigenbau – Zwölftklässler werden zu Handwerkern
Aus der Wilhelmshavener Zeitung vom 5. Juli 2021, Seite 8
Platz ist auf dem Schulhof des Neuen Gymnasiums reichlich. Sitzgelegenheiten aber sind Mangelware, Tische gibt es gar nicht. Ein Manko, das gerade in Corona-Zeiten mit seinen Abstandsregeln auffiel. „Wir wollten in den Pausen auch mal draußen essen“, sagt Paula Burmeister aus dem 12. Jahrgang. Im Stehen aber sei das nicht so toll. Dieses Problem dürfte sich bald erledigt haben. Dafür sorgen einige Oberstufenschüler höchstselbst.
„Wenn etwas fehlt, wird es normalerweise gekauft“, erzählt Dr. Wiebke Endres, Mitglied der Schulleitung. Also habe sie entsprechende Angebote eingeholt. „Aber die Preise waren immens.“ So sei die Idee entstanden, entsprechende Möbel selbst herzustellen. In der Schule aber fehlte dafür die entsprechende Infrastruktur. Mit der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) im Textilhof konnte aber der perfekte Partner für das Vorhaben gefunden werden, denn dort gibt es sowohl das nötige Knowhow als auch die passende Werkstatt.
Mit dieser Kooperation sind nun mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen worden. Die Schule konnte ein weiteres Lernbüro (vergleichbar mit einer AG) für die Oberstufe einrichten, in der Schüler freiwillig für sechs Wochen handwerklich tätig werden. Letzteres sei etwas völlig anderes, als der sonst übliche theoretische Unterricht, sagt Felix Holland-Moritz (Jahrgang 12) und benennt damit den zweiten Vorteil. Darüber hinaus fördere die Arbeit in dem mit 16 Schülern bestückten Lernbüro das praktische Miteinander und dann gebe es noch den Nebeneffekt, „den Schulhof aufzuhüschen“, sagt Felix.
Dass Tische und Bänke aus Holz gefertigt werden, sei eine Grundsatzentscheidung gewesen – im Zeichen der Nachhaltigkeit, betont Endres. Mit Tischlermeister Frank Ratje (DAA) haben die Schüler dafür einen entsprechenden Profi im Lernbüro an der Seite. Von ihm stammt auch der Entwurf der Garnitur, die aus einem Tisch mit vier daran verschraubten Bänken besteht, gefertigt aus Lärchenholz. „Das hält auch unbehandelt unserer Witterung hier stand und ergraut mit der Zeit einfach nur“, erklärt der Tischler. Die Materialkosten trägt die Schülervertretung.
Neugier auf das Neue, Konzentration und Gewissenhaftigkeit seien wesentlich, um sich in der Holzwerkstatt zu bewähren, sagt Ratje. „Das haben alle bisher sehr gut gemeistert“, lobt er die Schüler. Natürlich hätten einige anfangs ein bisschen Respekt vor den Werkzeugen, insbesondere der Kreissäge gehabt. „Aber gleich zu Beginn wurde intensiv das Thema Arbeitssicherheit behandelt. Außerdem gilt immer der Grundsatz: Sorgfalt vor Geschwindigkeit.“
Paula hatte keine Berührungsängste mit der Kreissäge. „Wir haben so eine auch zuhause“, sagt sie. „Damit darf ich zwar nicht wirklich arbeiten, aber hier wird dir ja alles ganz genau gezeigt. Ich habe in jedem Fall richtig was dazugelernt.“
Das bestätigt auch Felix. „Wir machen hier einfach mal etwas komplett anderes als in der Schule, etwas Praktisches, was man später ganz sicher brauchen kann.“ Nach jedem Arbeitsschritt sehen und anfassen zu können, was man gemacht hat, sei mit klassischem Schul-Unterricht eben kaum vergleichbar, ergänzt Ratje. „Es ist schon zu merken, dass die Schüler dabei einen gewissen Stolz entwickeln – und das völlig zu recht!“
Sechs Wochen läuft das Lernbüro insgesamt, fast fünf sind durch. Drei Garnituren sollen in dieser Zeit entstehen. „Ambitioniert“, findet der Tischler. „Aber das wird.“ Davon ist auch Wiebke Endres überzeugt. „Die Schüler zeigen tolles Engagement.“ Im Ergebnis wird der Schulhof um insgesamt 24 Sitzplätze – die Garnituren werden vor dem neuen Oberstufengebäude platziert – reicher. Und endlich gibt es die ersten Tische. Für die Vielzahl der Schüler natürlich noch immer viel zu wenig. „Aber dieses Lernbüro soll nur der Anfang sein. Wir wollen noch viele weitere Projekte starten“, sagt Endres, „zusammen mit der DAA.“
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