Leistungssportlerin Kirsten Bruhn zu Besuch
von Homepage-AG
„Du kannst mehr, als du denkst!“
von Maria-Theresia Paetz, Kl.6a
Wie wichtig es ist, behinderten Mitmenschen offen und wertschätzend gegenüberzutreten, erklärte am Donnerstag, dem 25. Oktober 2018, Kirsten Bruhn, die im Sportprofil des 10. Jahrgangs zu Gast war.
Kirsten Bruhn ist mehrfache Paralympics-Siegerin und Weltrekordhalterin im Schwimmen. Während Ihres Besuchs sensibilisierte sie die Schüler für den Umgang mit behinderten Menschen und zeigte Ihnen, dass eine Behinderung nicht dazu führen muss, den Ehrgeiz zu verlieren, sportlich und alltäglich leistungsfähig zu sein.
Sie berichtete über ihren Alltag mit seinen Einschränkungen, z.B. beim Einkaufen, Ankleiden und bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, aber auch über noch bestehende Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung und deren Ausgrenzung. Im Gespräch bot Frau Bruhn den Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit behinderten Menschen einfließen zu lassen, Fragen zu stellen und eventuell bestehende Vorurteile abzubauen. Humor und Akzeptanz standen dabei im Vordergrund.
Danach folgte ein Besuch im Nautimo, wo Frau Bruhn, ganz in Ihrem Element, spielerische Übungen mit den Schülern und Schülerinnen durchführte. Die Schüler und Schülerinnen durften blind schwimmen oder nur Arme oder Beine benutzen. Auf diese Weise wurde ihnen eindrucksvoll vermittelt, zu welchen Leistungen Menschen trotz Behinderung fähig sind.
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass der Besuch von Frau Bruhn den Schülern und Schülerinnen eine neue Perspektive auf ein Leben mit Behinderung und auf Menschen mit Behinderung gegeben hat.
Frau Bruhn erzählte, dass es von ihrer Tagesform abhängt, ob sie nach dem Einkaufen z.B. den Joghurt mitbringt, den sie auch gerne hätte, da sie als Rollstuhlfahrerin nicht problemlos an alle Bereiche des Kühlregals herankommt. Sie wäre also auf fremde Hilfe angewiesen, die sie aber nicht immer in Anspruch nehmen möchte. Sie sagte, sie möge es gar nicht, wenn andere ihr unaufgefordert Hilfe anbieten oder sie bemitleiden. Sie möchte am liebsten ganz normal behandelt werden. Ihr ist es wichtig, dass nicht ihre Behinderung im Vordergrund steht, sondern sie als ganzer Mensch betrachtet und respektvoll behandelt wird.
Dies wird auch in dem Film, „Gold - Du kannst mehr, als du denkst!“, in dem sie selber mitspielte, verdeutlicht. Darin berichtet sie u.a. von ihrem Unfall und wie sie den plötzlichen Umstand, plötzlich behindert zu sein, mit Hilfe ihrer Familie bewältigt hat. Frau Bruhn stellte heraus, dass der Familie für die Inklusion behinderter Menschen eine Schlüsselposition zukommt, da hier über den unmittelbaren Kontakt und die sozialen Bindungen zwischen den Familienmitgliedern Grenzen überwunden werden können, die in weiten Teilen der Gesellschaft immer noch zu spüren sind.
Der Film „Gold – Du kannst mehr als Du denkst!“ zeigt den Lebensweg und sportlichen Werdegang dreier Athleten. Alle drei haben unterschiedliche Behinderungen und leben in verschiedenen Ländern der Welt. Der Film zeigt die besonderen Anforderungen bei der Bewältigung des Alltags, aber insbesondere auch die Menschen hinter den Behinderungen, die ein für sie normales Leben mit normalen Bedürfnissen führen. So leben alle drei in einer Beziehung zu nicht behinderten Menschen.
Über den Film redete sie auch mit den Schülern und fragte, was an dem Film interessant oder auch beeindruckend wäre. Die Mehrzahl der anwesenden Schüler/innen überwanden die anfängliche Scheu, ihre Meinung zu sagen, ohne dabei die notwendige Balance zwischen Respekt und Ehrlichkeit zu verlieren. Einige der Schüler konnten dabei eigene Erfahrungen im Umgang mit behinderten Mitmenschen einfließen lassen. Einig waren sich alle in dem Punkt, dass kein Mensch aufgrund körperlicher oder geistiger Unterschiede generell vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden darf und dass man im Umgang miteinander Sensibilität und Respekt darüber ausdrücken kann, seinem Gegenüber so viel Selbstbestimmung einzuräumen bzw. zu ermöglichen, wie es möglich ist. Alle Schüler waren sehr interessiert bei der Sache und sind angeregt worden, sich mehr Gedanken über die Ängste, Nöte, Bedürfnisse, Erlebniswelten ihrer Mitmenschen zu machen.
Um den Schülern nicht nur emotional, sondern auch körperlich ein Gefühl dafür zu geben, wie es ist, eingeschränkt Sport zu treiben, fuhr Kirsten Bruhn anschließend mit ihnen ins Nautimo und führte einige Übungseinheiten gemeinsam mit den Schülern durch. Eine Übung davon war das Tauchen mit einer schwarzen Taucherbrille, also ohne etwas zu sehen.
Der Besuch hat die Schüler des 10. Jahrgangs sicher zum Nachdenken gebracht und ihnen eine neue Perspektive auf Menschen mit Behinderung eröffnet.
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