Als wahnsinniger Hass Herrschaftsmethode wurde

26.06.2023
Kategorie: Aktuelles
von  NGW-Redaktion/mk

Schüler des Neuen Gymnasiums fahren nach Krakau und Auschwitz, um mehr über Leben und Schicksal von Juden zu erfahren. Die Gerd-Möller-Stiftung unterstützt das Projekt finanziell. Es berichteten Nils Singer (sitzend von links), Anike de Haas, Evelyn Letkemann, Elisa de Haas, Lena Büttner sowie Dirk und Anja Lohe (stehend von links), Johannes Witt, Carsten Siegel, Till Vögele und Dr. Wiebke Endres. BILD: Dirk Gabriel-Jürgens

<section>Als wahnsinniger Hass Herrschaftsmethode wurde</section>


<section>SCHULE - NGW-Schüler informieren sich in Krakau und Auschwitz über jüdisches Leben und Leiden – Bunker Valentin </section>

 

<section>Aus der Wilhelmshavener Zeitung vom 27.06.2023, Seite 4, Hartmut Siefken</section>

 


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WILHELMSHAVEN. (SI) Die Zeitzeugen sind verstorben oder uralt. Für junge Menschen ist der Nationalsozialismus fern in der Geschichte versunken. Oder hat es nur den Anschein? Was erinnert heute noch an ihn und weshalb sollte man die Erinnerung wachhalten?

Diese Fragen stellen sich Mittelstufen-Schüler des Neuen Gymnasiums (NGW), die an einem Geschichtsprojekt mitarbeiten, in dessen Zentrum eine bevorstehende Reise nach Krakau und dem benachbarten Konzentrationslager Auschwitz steht. Zuvor haben die Schüler bereits den von 1943 bis 1945 gebauten Bunker Valentin in Bremen-Farge besichtigt, in dem eine Ubootwerft bombensicher untergebracht werden sollte – Mahnmal des Rüstungswahnsinns der nationalsozialistischen Herrschaft. Hier wurden Tausende Kriegsgefangene und verschleppte Zwangsarbeiter eingesetzt, von denen viele die menschenverachtende Qual-Behandlung nicht überlebt haben. Todesursache war zumeist Entkräftung durch Ernährungsmangel.

Unterstützung von mehreren Seiten

Von ihren Eindrücken berichteten Lena Büttner, Elisa und Anike de Haas, Evelyn Letkemann, Johannes Witt, Nils Singer und Till Vögele, die zusammen mit anderen und Lehrerin Dr. Wiebke Endres den Denkort, das Beton-Ungetüm im Bremer Norden, besichtigten. Es hörten Anja und Dirk Lohe vom Stiftungsvorstand der Gerd-Möller-Stiftung, die das Projekt durch die Mitfinanzierung der Reisekosten unterstützt, zu. Fachliche Unterstützung bei den Fragen rund um die Marinerüstung finden die Schüler beim Marinemuseum. Dessen wissenschaftlicher Mitarbeiter, Historiker Carsten Siegel, erläuterte den Werftbetrieb anhand eines Modells des Valentin-Bunkers. Die Wilhelmshavener Kriegsmarinewerft sollte dem Bremer Betrieb zuarbeiten. Letztlich nahm die Bremer Ubootwerft jedoch ihren Betrieb gar nicht auf – für den Krieg zu spät gebaut.

In Krakau werden sich die Schülerinnen und Schüler mit Vertretern der jüdischen Gemeinde treffen und über das jüdische Leben, Kultur und Religion informiert. Für Endres ist wichtig, dass ihre Schüler das Judentum als eine lebendige Gemeinschaft kennenlernen und Juden nicht auf ihre historische Opferrolle reduzieren. Dann werden die jungen Wilhelmshavener das Konzentrationslager im nahegelegenen Auschwitz besichtigen, Ort des industriell organisierten Massenmords.

Für Endres ist spannend: „Wie geht die Generation Z mit dem Erbe der Shoah um?“ Die Schüler sollen sich fragen, ob Deutsche in jener Zeit Alternativen zum Mitläufertum oder Mitmachen hatten. Einzelfälle wie Oskar Schindler zeigten, dass die Entscheidung der Deutschen auch anders hätte ausfallen können.

Bunker beeindruckte die Schüler

Der Bunker beeindruckte die jungen Leute. Elisa de Haas: „Er ist riesengroß, teilweise baufällig. In der Ausstellung wurden uns Bilder der damaligen Propaganda gezeigt. Doch diese zeigten nicht die Wahrheit über die Arbeitsbedingungen.“ Evelyn Letkemann: „2000 Menschen oder mehr sind beim Bau gestorben.“ Völlig sinnlos selbst für die Machthaber, denn die Werft ging nicht in Betrieb.

Johannes Witt war von den Biografien einzelner Gefangener beeindruckt. Sie stammten aus unterschiedlichen Ländern. Nils Singer hat es gewundert, in welch kurzer Zeit das riesige Bauwerk entstanden ist.

Was es an Zeugnissen in Wilhelmshaven an diese Zeit zu entdecken gibt, steht noch aus. Immerhin: Mancher Bunker im Stadtgebiet fällt auf und der Synagogenplatz in der Innenstadt ist ihnen auch ein Begriff. „In unserem Umfeld wurden die Menschen genau so umgebracht wie in Auschwitz. Das ist in jeder Nachbarschaft passiert“, ist Elisa de Haas mittlerweile klar. „Wir werden später in der Verantwortung sein und müssen dafür sorgen, dass solche Verbrechen nicht wieder passieren“, schlussfolgert Anike de Haas.

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