Die Pandemie schweißt uns zusammen

29.03.2021
Kategorie: Aktuelles
von  NGW-Redaktion/mk

Calista Peter WZ-FOTO: Gabriel-Jürgens

Anna-Marie Rosental WZ-FOTO: Gabriel-Jürgens

Wie Anna-Marie Rosental und Calista Peter die Vorbereitung aufs Abitur erleben

 

Von Meike Hinze aus der Wilhelmshavener Zeitung vom 25.03.2021, Seite 6

 

Nach Ostern stehen am Neuen Gymnasium Wilhelmshaven die Abitur-Prüfungen an – auch für Anna-Marie Rosental und Calista Peter. Wir die beiden ihr letztes Schuljahr erleben und warum sie um den Abi-Ball bangen.

 

WILHELMSHAVEN. Was tun mit einem Abitur-Jahrgang, dessen letztes Schuljahr von Homeschooling und Pandemie geprägt war? Die Verantwortlichen taten sich lange schwer mit einer Antwort, irgendwann lag der Vorschlag „Durchschnittsabitur“ auf dem Tisch. Für Calista Peter und Anna-Marie Rosental war das nie eine Option: „Das haben wir nicht nötig“, sagen die 19-Jährigen. Beide besuchen die 13. Klasse des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven, werden in wenigen Wochen ihre Abiturprüfungen schreiben. Denn das Durchschnitts-Abi, bei dem die großen Klausuren am Ende der Schulzeit weggefallen wären, fand glücklicherweise keine Mehrheit.

 

Ohne Prüfungen, so die Sorge der Schülerinnen, wäre das Abitur in den Augen vieler nichts wert gewesen. „Außerdem wäre es unfair“, sagt Anna-Marie Rosental. „Wir haben alles durchgestanden und geschafft, jetzt möchten wir es auch richtig zu Ende bringen.“

 

Durchgestanden, damit meinen die beiden anderthalb Schuljahre, die von der Pandemie geprägt waren. Sie meinen aber auch ein Jahr, in dem sich nicht nur die Schule, sondern auch sie selbst sich weiterentwickelt haben: von chaotischen Anfängen im ersten Lockdown zu einem gut organisierten Wechselmodell, mit dem beide Schülerinnen recht zufrieden sind.

 

Das NGW nutzt für den Unterricht Microsoft Teams. Ein offenes Programm, das den Schülern auch nach Schulschluss zur Verfügung steht. „Wir haben uns daran gewöhnt, unsere Freunde fast nur noch digital zu sehen“, erzählt Calista Peter. Einfach ist das natürlich nicht – gerade in diesem Alter, dass doch davon geprägt sein sollte, flügge zu werden, sich auszuprobieren, abzunabeln. „Es fehlt mir schon, mich mal in der größeren Gruppe zu treffen“, sagt Anna-Marie Rosental, „aber ich habe auch Verständnis dafür, dass das im Moment eben nicht geht.“ Was fehle, sei ein Ausgleich zur Schule, fügt Calista Peter hinzu. Kein Sport, keine Freunde, da werde die Zeit schon mal lang. „Vor allem in Bezug auf unser Abi ist es traurig“, sagt sie. Die Studienfahrt konnte nicht stattfinden, ob es einen Abi-Ball, eine Mottowoche und einen Streich geben kann, steht in den Sternen. „Wir sind seit acht Jahren eine Gemeinschaft, da wäre es schön, wenn wir einen richtigen Abschluss hätten.“

 

Apropos Gemeinschaft: Trotz Distanzlernen und halber Gruppen ist der Jahrgang in der Corona-Zeit enger zusammengewachsen: „Wir haben alle dieselben Probleme und Sorgen, gehen nicht allein durch die Krise, das schweißt zusammen“, sagt Calista Peter. Inner- und außerhalb der Schule sei das Wir-Gefühl größer geworden. „Wir sind aufeinander angewiesen, helfen uns und meistern das gemeinsam.“

 

Lerngruppen wurden online eingerichtet, bei den Abi-Vorbereitungen unterstützen sich die Schüler gegenseitig. „Aber auch die Lehrer sind viel für uns da und helfen uns durch die besondere Situation“, sagt Anna-Marie Rosental. Aktuell sind die Schülerinnen im Endspurt, nach Ostern werden die Klausuren geschrieben – so wie es aussieht nach Plan. „Vielleicht werden wir nach Gruppen in verschiedene Räume gesetzt, um den Abstand zu halten“, vermuten die beiden. Auf jeden Fall werde zur selben Zeit geschrieben.

 

Der Umfang des Stoffs wurde in diesem Jahr ein wenig reduziert. Damit kam das Kultusministerium den Abiturienten in dieser besonderen Situation entgegen.

 

Für die Schüler ist das Wechselmodell längst zur Normalität geworden. Als Abschlussjahrgang hatten sie durchgehend zumindest in jeder zweiten Woche Präsenzunterricht. „In einigen Fächern werden wir dann online dazugeschaltet, in anderen haben wir danach Online-Meetings“, erklärt Anna-Marie Rosental. Im Prinzip laufe der Unterricht wie ein normaler Schultag ab – auch in den Wochen zu Hause. „Mittlerweile haben wir für vieles gute Lösungen gefunden, die Unsicherheit aus dem Frühjahr ist weg. Auf die Abi-Prüfungen fühlen sich die Schülerinnen gut vorbereitet, aber was kommt danach?

 

Für die 19-Jährigen geht es nach den Klausuren an die Zukunftsplanung – und die ist in Corona-Zeiten natürlich ebenso speziell wie Schule und Abitur. Beide möchten studieren, Anna-Marie Rosental möchte Lehrerin werden, Calista Peter zieht es in die Naturwissenschaften. „Ob wir das erste Semester überhaupt an der Uni sein können, wissen wir nicht“, erzählt Calista Peter. Aktuell findet alles online statt, der Stoff wird vermittelt, die Studierenden kommen voran. Aber alles andere fehlt.

 

„Wir fangen in einer fremden Stadt neu an, wollen Freunde finden, neue Erfahrungen machen“, sagt Anna-Marie Rosental. Online ginge all das verloren. Trotzdem schauen beide zuversichtlich nach vorne: „Es gab immer etwas, durch das Generationen hindurch mussten. Für uns ist es eben die Pandemie“, sagt die 19-Jährige, „aber auch die wird irgendwann vorbei sein.“

 

 


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