Für die Astronauten von morgen
von NGW-Redaktion/mk

Der ehemalige Astronaut Thomas Reiterist für die europäische Weltraumagentur ESA tätig. Gestern war er am Neuen Gymnasium Wilhelmshaven zu Gast und ließ die Schüler an der Faszination Weltraumforschung teilhaben. WZ-FOTO:Lübbe
Astronaut Thomas Reiter begeistert Schüler am Neuen Gymnasium.
Von Michael Halama aus der Wilhelmshavener Zeitung vom 5.2.2019, Seite 5
Arbeiten und Leben auf einer Raumstation: Der ehemalige Astronaut Thomas Reiter zog die Schüler am NGW mit seinen lebendigen Schilderungen, Fotos und Videos in seinen Bann. Wer in 400 Kilometer Höhe mit 28 000 Stundenkilometern in 90 Minuten um die Erde rast, erlebt an einem Erdentag unvorstellbare 16 Sonnenauf- und Untergänge. Beim Blick aus dem Fenster ziehen außerdem die Kontinente rasch vorbei. „Ein atemberaubender Ausblick von da oben, an dem man sich gar nicht satt sehen kann“, sagt der ehemalige Astronaut Thomas Reiter. Zweimal war der 60-Jährige auf einer Raumstation im Erdorbit unterwegs, zuletzt 2006 an Bord der Internationalen Raumstation (ISS).
In der Aula des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven (NGW) zog Reiter, der inzwischen für die europäische Weltraumorganisation ESA tätig ist, die Schüler der Jahrgänge 5 bis 10 gestern mit einem lebendigen Vortrag schnell in seinen Bann. Viele Fotos und Videos boten interessante Einblicke in die Arbeit und das Leben an Bord einer Raumstation. Vom Start einer russischen Sojus-Rakete oder eines amerikanischen Space-Shuttle über das Andocken und Monate später die Rückkehr zur Erde hat der sympathische Astronaut dabei nichts ausgelassen.
Wie empfindlich und gefährdet unser Planet Erde ist, hat zuletzt Astronaut Alexander Gerst mit seinem Spruch „Wir haben keinen Planeten B“ öffentlich deutlich gemacht. Eindrücklich in diesem Zusammenhang der Vergleich Thomas Reiters: „Stellt euch unsere Erde als Fußball vor. Dann wäre die Atmosphäre – ohne die es uns nicht gäbe – ganze 1,7 Millimeter dünn. Und die Schicht, in der tatsächlich Leben möglich ist, wäre sogar nur so dünn wie ein Haar.“
Langeweile, so der 60-Jährige, käme in einer Raumstation nie auf. „Nach dem Aufstehen morgens um 7 Uhr bestehen 70 Prozent der Arbeitszeit aus Forschung, der Rest aus Wartung oder auch Reparaturen – sogar außen an der Station.“ Medizinische Experimente rund ums Herz-Kreislaufsystem in der Schwerelosigkeit sollen zum Beispiel helfen, auch auf der Erde irgendwann eine bessere Früherkennung möglich zu machen. „In der biologischen Forschung wollen wir beispielsweise wissen, welche Prozesse beim Wachstum von Pflanzen ablaufen. Mit diesen Erkenntnissen sollen möglicherweise Nahrungspflanzen gezüchtet werden, die in trockenen Regionen schneller Wurzeln bilden und damit besser eine Zeit ohne Wasser überstehen.“
Daneben sorgten Informationen über Essen und Trinken an Bord, das Sportprogramm oder das Schlafen für lehrreiche Unterhaltung. „In der Schwerelosigkeit sorgt der Schlafsack eigentlich nur dafür, dass man nicht davonschwebt. Ich habe da oben immer gut geschlafen.“
„Vielleicht sitzt hier unter euch einer der künftigen Astronauten für eine bemannte Mars-Mission“, motivierte Thomas Reiter sein junges Publikum. „Oder ihr forscht an neuen Antriebssystemen für die Raumfahrt.“ Das NGW jedenfalls will dafür die Weichen stellen: Der Vortrag von Thomas Reiter bildete den Auftakt zur geplanten Astronomie-Akademie, die ab April durchstarten soll, verriet Dr. Wiebke Endres.
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