Stofftaschen machen auf Bali Schule

Kategorie: Aktuelles
von  NGW-Redaktion/mk

 

Aktion von NGW-Schülern.

 

Aus der Wilhelmshavener Zeitung vom 05.12.2019, Seite 8

 

 

Bali ist eine wunderschöne Urlaubsinsel. Doch der Tourismus kommt nur den Menschen im Süden des indonesischen Eilands zugute. Im Norden leben viele Menschen in bitterer Armut.

 

Das haben die Kinder der Schwerpunktklasse Naturwissenschaften des fünften Jahrgangs des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven (NGW) von ihren Lehrerinnen Dr. Wiebke Endres und Josefine Diekhaus erfahren. Die Lehrerinnen unterstützen über eine niederländische Stiftung eine Schule im Norden Balis. Endres ist dort auch in der Lehrerausbildung tätig. Die Kinder waren Feuer und Flamme, als es darum ging, Kindern zu helfen, die diese Schule besuchen. Ihre Idee: Sie gestalten Stofftaschen, um sie dann zu verkaufen. Der Erlös soll zu 100 Prozent dazu dienen, an der Schule einen weiteren Klassenraum einzurichten. Gesagt, getan. 200 Taschen unterschiedlicher Größe haben sie mit Pinsel, Stempeln, Tusche und Farbe individuell bemalt und bedruckt.

 

Groß war die Freude, als Vertreter der Bäckereien Kempe und Stadtbäckerei Siemens jetzt zu ihnen in die Schule kamen, um die Beutel mitzunehmen. Beide Bäckereien werden die Taschen zum Verkauf anbieten – die großen zu zwei, die kleinen zu einem Euro. Man kann darin nicht nur die Frühstücksbrötchen umweltfreundlich einpacken. Auch für Weihnachtsgeschenke sind sie gut geeignet. Ihren Gästen erzählten die Kleinen auch, warum es ihnen so wichtig ist, dass auf Bali ein Klassenraum entsteht. Sie haben gehört, dass viele Kinder dort hart arbeiten müssen, damit sie etwas zu essen bekommen – auf Kokosnuss- Plantagen oder Reisterrassen beispielsweise. Wenn sie krank werden, gibt es keine Medizin. Die meisten Schulen sind schlecht, die Lehrer seien unfreundlich – und vor allem nicht ausgebildet. Die von der Stiftung Pacung Bali unterstützte Schule bietet Halb- und Vollwaisen kostenlos Bildung, vom Kindergarten bis zur Klasse 10.

 

Doch gibt es nicht genug Räume für alle, so dass der Unterricht schichtweise stattfinden muss – die oberen Klassen sitzen bis 22 Uhr in der Schule. Doch die Kinder nehmen diese Mühe auf sich. Wer eine Schule besucht, lesen, schreiben und rechnen kann, hat bessere Aussichten, später eine gute Arbeit zu finden und den Lebensunterhalt zu verdienen. Bis zum Sommer soll der Kontakt zwischen den Kindern in Wilhelmshaven und Bali intensiviert werden, mit Briefen – auf Englisch – und per Videos.

 

Möglicherweise müssen die Fünftklässler auch noch einmal in der „Wichtelwerkstatt“ zaubern. Wenn der Verkauf der Beutel gut läuft, wird eine zweite Charge nachgeliefert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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