Gefühle zeigen gegen das gefrorene Herz
von NGW-Redaktion/mk

Bevor es losgehen kann, müssen Schüler und Schauspieler erstmal ihren Raumfahrerhelm richtig aufsetzen. WZ-FOTO: LÜBBE
Mit Schülern ein Theaterstück erschaffen – Über das neue Format der Jungen Landesbühne Nicht eine Zeile Text stand zu Beginn der Arbeiten. Wie die Junge Landesbühne mit Schülern ein komplettes Theaterstück erarbeitet.
Von Lisa Dean aus der Wilhelmhavener Zeitung vom 19.12.2019, Seite 6
Alle setzen ihren Raumfahrerhelm auf, drehen ihn einmal nach rechts, einmal nach links, bis ein Klicken ertönt. Dann hebt das Raumschiff ab, sie verlassen die Erdatmosphäre und kommen mit Lichtgeschwindigkeit schließlich zu dem unbesiedelten und leeren Planeten Wawisi. Dort sollen die Kinder der 6. Klasse des Neuen Gymnasiums Wilhelmshaven den Außerirdischen, eigentlich Schauspieler der Jungen Landesbühne, mit ihren Problemen helfen.
Bei dem Zukunftsprojekt der Jungen Landesbühne (Julabü) soll mit Schülern aus der gesamten Region ein interaktives Theaterstück entstehen, über die Frage, wie wir leben wollen und wie es sich anfühlt, wenn man mitbestimmen kann. Es geht um politisches Handeln, Demokratie und die Frage, wie sieht ein Planet aus, auf dem die Schüler leben möchten? An dem neuen Format der Landesbühne haben auch Ruth Schultz und Kai Niggemann von „Paradeiser productions“ einen wesentlichen Anteil. Sie haben die künstlerische Leitung. Dramaturgin ist Anna-Lena Rode.
Der Titel steht bereits fest: Schöne neue Welt auf dem wundersamen Planeten Wawisi. „Es ist sehr experimentell“, erklärt Frank Fuhrmann, Theaterpädagoge an der Landesbühne Nord. „Wir haben nicht eine Zeile Text vorher, sondern wir arbeiten kreativ mit den Schülern zusammen.“ Dafür haben sie bereits Schulen in Jever, Schortens und Esens besucht. In Wilhelmshaven arbeitet die Gruppe mit der Marion-Dönhoff- Schule, der Franziskusschule, der Cäcilienschule und eben dem Neuen Gymnasium. Zielgruppe seien die fünften bis siebten Klassen, erzählt Fuhrmann.
Das Ziel: Was haben die Kinder und Jugendlichen für Träume und Wünsche? Wo sehen sie Probleme in der Gesellschaft? Am 3. Dezember haben die Proben begonnen. Mittlerweile ist es der neunte Workshop. Zurück am Neuen Gymnasium erklären die vier Außerirdischen, gespielt von den Schauspielern Brit Bartuschka, Felix Frenken, Elisabeth Pleß und Caroline Wybranietz, den Schülern, welche Probleme auf ihren Heimatplaneten herrschen. So können auf dem Planeten von Xilev alle Bewohner zaubern, doch da es dort keine Regeln gibt, herrscht ein totales Chaos. Ein ganz anderes Problem hat PI 80 G. Denn die Bewohner des Schattenplaneten können alle nicht richtig sehen, sie empfinden keine Freude und kein Glück, ihr Herz ist gefroren und ohne Liebe.
Auf dem Planeten Taktik, von dem Tic Tac stammt, weiß niemand etwas mit seiner ganzen Zeit anzufangen. „Wir brauchen Hilfe“, kommt die eindringliche Bitte von Tic Tac alias Elisabeth Pleß. Große Hemmungen, von ihrem Problem zu erzählen, hat dagegen Schauspielerin Caroline Wybranietz als Hilde Knachs. Denn auf ihrem Planeten war eigentlich alles schön und friedlich, doch jetzt streiten sich alle nur noch. „Keiner versteht sich mehr.“
So wenden sich die Außerirdischen hilfesuchend an die Kinder der Theaterklasse, die auch gleich ihre Hilfe zusagen und in kleinen Gruppen überlegen, was getan werden könnte. Da gibt es beispielsweise die Idee, mehr Liebe und Gefühle zu zeigen, die Woche zu strukturieren und mit einem Rhythmus zu füllen, Regeln aufzustellen oder mehr Farbe in das eigene Leben zu bringen. Was sich auch hier zeigt: Die Bereitschaft einander zu helfen ist da. Auch Möglichkeiten, mit Konflikten umzugehen, werden erarbeitet, zum Beispiel sich nicht jede Gemeinheit zu Herzen zu nehmen oder höflich zu bleiben, wenn jemand unfreundlich ist. Die Probleme der vier Aliens seien in den vergangenen Workshops mit den anderen Schülern entstanden, so Fuhrmann. Ab Januar wird im TheOs geprobt.
Denn am Freitag, 24. Januar, ist um 10.30 Uhr im TheOs, Bontekai 63, die Schulpremiere und am Sonntag, 26. Januar, 18 Uhr, die öffentliche Premiere an gleicher Stelle. 80 Minuten wird das interaktive Theaterstück mit den Schülern und Gästen dauern. Es ist für Kinder ab zehn Jahren geeignet. Für die interaktiven Proben bis zur Premiere sucht Fuhrmann noch 4. oder 8. Schulklassen, die, da sie außerhalb der Zielgruppe liegen, Lust hätten, mit dem Team der Landesbühne zu arbeiten.
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