Potenzielle Lebensretter am NGW
von NGW-Redaktion/mk
Schüler werden im Projekt „Prüfen – Rufen – Drücken“ in der Laienreanimation ausgebildet
Bei einem plötzlichen Herzstillstand zählt jede Sekunde: Bereits nach fünf Minuten ohne Sauerstoffzufuhr im Gehirn kommt es zu schweren Schäden. Eine sofortige, beherzte Herzdruckmassage gibt dem Betroffenen eine Chance, bis zum Eintreffen des professionellen Rettungsteams zu überleben – bestenfalls ohne bleibende Einschränkungen.
Den Notfall zu erkennen und dann auch zu handeln, fällt offenbar vielen Menschen schwer. Ein Schulprojekt soll das ändern. Unter dem Motto „Prüfen – Rufen – Drücken“ werden Jugendliche von Anästhesisten und Notärzten des Klinikums gemeinsam mit Hilfsorganisationen und dem Verein „Aktion gegen Herzflimmern“ für den Ernstfall geschult.
Zwölf Schüler des Schulsanitätsdienstes der siebten bis zehnten Klassen des Neuen Gymnasiums waren dafür jetzt mit Lehrerin Marion Dombrink und Katja Schmitt vom Malteser Hilfsdienst Wilhelmshaven zu Gast in der zentralen Notfallaufnahme des Klinikums. Mit Unterstützung von Michael Mindner, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Wilhelmshaven und Oberarzt der Anästhesie, wurden sie geschult.
Künftig sollen die Mädchen und Jungen ihr Wissen gemeinsam mit Lehrern und den Maltesern an anderen Schulklassen weitergeben. Das Projekt läuft bereits seit über zwei Jahren an den Wilhelmshavener Schulen.
Bisher wurden 580 Kinder in der Laienreanimation geschult. „Wir sind sehr froh, dass es so ein großes Interesse der Schulen an dieser lebensrettenden Ausbildung gibt“, sagt Prof. Dr. Kai Goldmann, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. DieMädchen und Jungen seien engagiert bei der Sache. „Vielleicht finden einige Interesse an der Medizin und wir sehen sie als späteren Arzt an unserem Klinikum wieder.“
Das Projekt wurde von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) bundesweit ins Leben gerufen. Die Lernziele sind bewusst einfach strukturiert und dadurch sehr effektiv.
Zuerst kommt das Prüfen: reagiert der Patient auf Ansprache und Rütteln an der Schulter? Atmet er? Ist dies nicht der Fall, kommt das Rufen: Laut um Hilfe rufen und den Rettungsdienst über 112 alarmieren. Danach geht es ans Drücken: 100 mal pro Minute wird kräftig auf die Mitte des Brustkorbs gedrückt, bis der Rettungsdienst am Patienten eintrifft.
In einer Doppelschulstunde werden die Schüler ab der vierten Klasse überwiegend praktisch unterwiesen. Dazu steht jedem Schüler ein Übungstorso zur Verfügung. Ab der siebten Klasse haben die Schüler zusätzlich Gelegenheit, mit Hilfe eines Automatischen Externen Defibrillator (AED) zu reanimieren.
Das Interesse der Schulen ist groß: Das Neue Gymnasiums, die Oberschule Nord und die Franziskusschule wollen das Projekt in Eigeninitiative anbieten. Dabei werden sie vom Klinikum und Rettungsdienstmitarbeitern der Malteser unterstützt.
Für die Realisierung des Vorhabens werden Klassensätze mit 30 Übungssimulatoren benötigt. Die Kosten liegen bei je rund 1600 Euro. Um das Projekt noch breiter anbieten zu können, werden Spenden gesammelt. Beim Ärzteball und unter den Mitarbeitern des Klinikums kamen bisher insgesamt 3428 Euro zusammen.
Aus der Wilhelmshavener Zeitung vom 31.01.2017, Seite 3
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