Die Flimmers vor der Kiste
Fernsehabend mit Tiefgang und Spaß
Sechstklässler des NGW zeigen "Die Flimmers vor der Kiste"
Der Fernseher ist riesig. Er beherrscht die Szene. Auf der Bühne der Aula des NGW genauso wie in vielen deutschen Wohnzimmern. Die Kinder aus mehreren Grundschulen, die die Aula füllen, ahnen: Ganz fremd ist die Welt nicht, in die sie als Publikum gleich entführt werden. Doch erst einmal hat Schulleiterin Renate Domanske das Wort, die sich freut, so viele Gäste begrüßen zu dürfen. Schließlich, so erzählt sie, habe die Klasse 6c, die Theaterklasse, fleißig geübt.
Unter der Leitung der Lehrer Susanne Körber und Gerrit Junge haben sie das Stück "Die Flimmers vor der Kiste" in Szene gesetzt, das sie zunächst für Grundschulen und dann für die eigenen Mitschüler aufführen. Auch für das Bühnenbild und Requisiten haben sie gesorgt. Die herrliche Flimmerkiste, die überdimensionale Fernsehzeitung, die die Sitzecke schmückt, ohne gebraucht zu werden. Wichtiger ist die Fernbedienung.
Die wird gebraucht, als die Kinderstunde zu langweilig wird. Mama telefoniert derweil mit ihrer Freundin, faselt vom pädagogischen Wert des Fernsehens, das obendrein ihre Nerven schone. Dass die Kinder längst zum blutrünstigen Western durchgezappt haben, merkt sie nicht. Und Oma ist zu tüdelig. Ihre Erkenntnis "Das ist nichts für euch" hat keine Konsequenzen. Nicht nur die Familie Flimmer wird mit beachtlicher schauspielerischer Qualität auf die Bühne gebracht, auch die Helden des Fernsehprogramms begeistern das Publikum.
Die Cowboys auf den Papp-Pferden, der Nachrichtensprecher, der Quizmaster mit seiner Assistentin und den Kandidaten: Das übliche Sonnabend-Abendprogramm im Deutschen Fernsehen wird punktgenau auf die Spitze getrieben. Zwischendurch kommen Verwandte zu Besuch, aber keiner hört ihnen zu. Wer will schon von Problemen hören? Das Einzige, was die Flimmers von den Sitzen reißt, ist der Rockpalast. Da möchte auch das Publikum am liebsten mitmachen, so überzeugend kommen die Nachwuchs-Darsteller in Fahrt. Aber dann kommt - wie in der ARD nach dem Hauptprogramm - das "Wort zum Sonntag". Die Mahnung zum Innehalten und zur Ruhe bleibt ungehört. Es ist Zeit zum Aufräumen und schlafen zu gehen.
Mit viel Applaus zeigen die Grundschüler, dass ihnen die in Unterhaltungsform verpackte Medienpädagogik viel Spaß gemacht hat. Und Gesprächsstoff, um später in der Schule darüber zu reden, gibt es auch.
Einige Impressionen von "Die Flimmers vor der Kiste" vom 23.10.2014.
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